Weihnachtspause, weil Tiere nicht als Geschenke taugen
Eigentlich veröffentlichen wir an dieser Stelle die Tierheimschützlinge des Tierschutzvereins Meiningen, die zur Vermittlung stehen. Doch wie jedes Jahr beteiligen sich auch die Meininger Tierschützer an dem über die Weihnachtsfeiertage üblichen Vermittlungsstopp in Tierheimen. Denn auch, wenn noch genug Katzen und Hunde auf dem Rohrer Berg auf Familienanschluss warten, soll ihnen doch das Schicksal von Weihnachtsgeschenken erspart bleiben, die gar nicht gewünscht sind und letztlich zurückgegeben, weitergereicht oder gar ausgesetzt werden. Deshalb werden vom 20. Dezember bis 2. Januar 2025 keine Katzen und Hunde aus dem Tierheim Rohrer Berg ausziehen. Trotzdem darf man die Tiere, für die man sich interessiert, natürlich gern schon besuchen und sich umso mehr aufs neue Jahr freuen, das dann den gewünschten Familienzuwachs bringt – am besten an den Besuchstagen – samstags (21. und 28. Dezember), 9 bis 12 Uhr.
Warum ein Vermittlungsstopp? Auch wenn es als nette Überraschung gedacht ist und ein niedliches Tierchen die Herzen zumindest anfangs höherschlagen lässt, endet die vermeintliche Weihnachtsgeschichte nicht selten tragisch, weil die Beschenkten mit der Versorgung und Pflege überfordert sind. Der Deutsche Tierschutzbund und somit auch der Meininger Tierschutzverein als Mitgliedsverein empfehlen daher, sich vor der Anschaffung ganz bewusst mit der Haltung und den Bedürfnissen eines Haustiers auseinanderzusetzen. Und möchte man die Verantwortung für ein Lebewesen tatsächlich übernehmen, sollte man den Familienzuwachs besser trotzdem erst nach den meist turbulenten Weihnachtstagen aufnehmen.
Vom Umtausch ausgeschlossen
Tiere sind Lebewesen und können nicht einfach umgetauscht oder zurückgegeben werden, wenn sie einem nicht gefallen. Eltern, die ihrem Kind ein neues Haustier schenken wollen, muss klar sein, dass ein Kind die Verantwortung für ein Tier nicht allein übernehmen kann: Das Füttern, Säubern, Gassigehen, Tierarztbesuche etc. sind Aufgaben, die meistens an den Eltern hängen bleiben. Auch die Kosten, die ein Tier mit sich bringt, oder die alljährliche Urlaubsplanung müssen bedacht werden. Mit den Kindern sollte man bereits im Vorfeld gemeinsam überlegen, welches Tier am besten in die Familie passt und ob man die Bedürfnisse eines Tieres erfüllen kann.
Steht die Entscheidung fest, einem Tier ein neues Zuhause zu geben, sollte man das neue Familienmitglied dennoch erst nach der turbulenten Weihnachtszeit aufnehmen, damit es sich in aller Ruhe eingewöhnen kann. Als Weihnachtsgeschenk eignet sich vielleicht Fachliteratur, mit deren Hilfe man sich auf den Familienzuwachs vorbereiten kann.
Weihnachten – tierisch stressig
Was sich viele Tierhalter gar nicht bewusst machen: Der Trubel in der Advents- und Weihnachtszeit bedeutet auch für die Tiere im Haus Stress pur. Wer in der Weihnachtszeit viel Besuch erwarten, sollten seinem Haustier die Möglichkeiten geben, sich zurückzuziehen. Während manche Hunde den lebhaften Trubel vielleicht sogar genießen, haben Katzen lieber ihre Ruhe und verstecken sich. Kleintiere sind in der Regel sehr stressempfindlich, daher sollte man sie nach Möglichkeit in einem ruhigen Zimmer unterbringen.
Gefährliche Festtage
Was man über all die weihnachtlichen Aufregungen schnell mal aus dem Blick verliert, ist, dass Kerzen, Christbaumschmuck, saisonale Pflanzen und ungesunde Leckereien für die Haustiere gefährlich sind. Solche Risiken gilt es daher von vornherein zu vermeiden. Gewürzte Speisen und zuckerhaltige Plätzchen sollten nicht in Reichweite des Haustiers stehen, Kerzen zu keiner Zeit brennen, wenn sich das Haustier in der Nähe befindet. Da Katzen gern klettern, sollte der Weihnachtsbaum am besten nicht in der Mitte des Raumes platziert und zudem mit einem Haken an der Wand oder an der Decke befestigt werden, damit er standsicher ist. Baumschmuck aus Glas sowie andere zerbrechliche oder scharfkantige Weihnachtsdekoration sollten idealerweise durch Naturmaterialien wie Stroh oder Holz ersetzt werden. Katzen – und manche Hunde – spielen zwar gern mit Geschenkbändern und Lametta, diese können jedoch lebensgefährlich werden, wenn die Tiere die Dekoration verschlucken.
Ganz schön giftig
Und dann sind da noch die typisch weihnachtlichen Pflanzen wie Amaryllis, Weihnachtsstern, Stechpalmen, Christrosen oder Misteln. Sie alle enthalten Substanzen, die für Haustiere giftig sind. Gelangen diese Bestandteile in den Magen der Tiere, kann das zu gefährlichen Reaktionen des Körpers führen – zum Beispiel zu Durchfall, Krämpfen, Benommenheit, Nierenschäden, Lähmungen oder Herzrhythmusstörungen. Je nachdem, wie groß die aufgenommene Menge ist, kann ein Tier an einer Weihnachtsstern-Vergiftung sogar sterben. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, sollten Pflanzen daher immer außer Reichweite der Tiere stehen. Auf Duftöle und Schneespray, an denen die Tiere lecken könnten, sollte wegen reizender und giftiger Inhaltsstoffe ebenfalls besser verzichtet werden.
Wer all das beherzigt, kann sich gemeinsam mit seinem geliebten Haustier auf ein unbeschwertes, besinnliches Weihnachtsfest freuen.
Quelle: Findefix/TSV Meiningen
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