Nachruf auf einen Freund
Noch kann es keiner begreifen, dass Dein Körbchen nun leer bleibt, die Leine am Haken, das Spielzeug in der Ecke. Treuer alter Freund, so viele Jahre warst Du an unserer Seite, hast als Beschützer und Bewacher gegen alles angebellt, was bedrohlich hätte sein können. Warst das vertrauteste aller Gesichter, der ganz Selbstverständliche in einer Umgebung, in der die Veränderung das Alltägliche ist. Für manche hast Du Rowdy verkörpert, den Unberechenbaren, der erschrecken konnte und Furcht einflößte. Die anderen behalten Dich als Raudi in Erinnerung - den ungestümen, übermütigen, hinreißenden Draufgänger, die gute Seele im Tierheim, bis ins hohe Alter verrückt nach Hundemädels und Leberwurstbroten. So viele Mitbewohner hast Du kommen und gehen sehen. Noch mal ein eigenes Zuhause für Dich zu finden, war uns und Dir leider nicht vergönnt. Vor Jahren schon haben wir deshalb beschlossen, das Tierheim zu Deinem Zuhause zu machen und die große Menschen- und Tiergemeinschaft drumherum zu Deiner Familie. Du hast dieses Zuhause geliebt und die Menschen, die Dir ihre Zeit und Zuneigung schenkten. Du wurdest zu einem von uns. Und das bleibst Du auch. Tag für Tag schwanden zuletzt Deine Kräfte ein wenig mehr. Wir haben uns vor dem Tag gefürchtet, an dem sie ganz aufgebraucht sein würden. Sie waren es im stolzen Kangal-Alter von 17 Jahren, von denen Du neun auf dem Rohrer Berg verlebt hast. An einem Mittwochmorgen hast Du Deine schönen Augen für immer geschlossen. Der Abschied macht uns unsagbar traurig.
Noch ist auch der Gedanke wenig tröstlich, dass Du ja bei uns bleibst - hier in Deinem Zuhause und vor allem unvergessen in unseren Herzen. Du warst etwas Besonderes. Mach's gut, lieber Raudibär!
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